Emmendinger Tor vom 3.5.2017

Ab Sommer geht in Emmendingen das Schülerforschungszentrum „aluMINTzium“ an den Start

Ein Lernort für MINT-begeisterte Schüler Emmendingen. Wenn Jugendliche talentierte Sportler sind, verbringen sie in der Regel einen großen Teil ihrer Freizeit in einem Sportverein. Ist jemand musisch begabt, dann bieten Musikschulen und Musikvereine die Möglichkeit, ein Instrument zu erlernen. Doch wie fördert man außerschulisch die Talente und Interessen in Naturwissenschaft, Technik, Mathe oder Informatik?

Nun, im Landkreis Emmendingen tut sich derzeit eine Antwort auf. Für Kinder- und Jugendliche, die sich für die sogenannten MINT-Fächer begeistern, wird ab dem Schuljahr 2017/18 das Schülerforschungszentrum „aluMINTzium“ eingerichtet. In dem ehemaligen Zollamtsgebäude neben dem Haus am Festplatz werden sich interessierte Schüler aus
Emmendingen und der Umgebung auch außerhalb des Unterrichts entsprechenden Themen widmen können. Dabei werden sie kompetent begleitet. Träger des Projekts ist der
neugegründete Verein „aluMINTzium e.V“. Bei dem Namen handelt es sich um eine Abkürzung für „außerschulische Lernumgebung und MINT-Zentrum Emmendingen“. Gründungsmitglieder sind die Stadt Emmendingen, der Landkreis Emmendingen, vier Schulen in Emmendingen, der Verein  „Science & Technologie“ sowie das Sexauer Unternehmen Maxon Motor. Den Vorsitz  hat CarstenMünchenbach, Leiter des Technischen Gymnasiums in Emmendingen, übernommen. Von ihm stammt auch die Idee.  „Der Lernort soll offen für alle interessierten  Kinder und Jugendlichen sein“, sagt Münchenbach. Schon jetzt habe man mit den Schulen in Emmendingen und der Umgebung  denKontakt hergestellt. Der Betrieb im „aluMINTzium“ solle vor allem nachmittags – also außerhalb des Unterrichts – stattfinden.
Inhaltlich gehe es darum, die Schüler in den MINT-Fächer zu fördern und daran anknüpfend die Begeisterung für Maschinenbau, Elektrotechnik, Informatik und Physik zu wecken. Gleichzeitig wolle man begabte Jugendliche und Unternehmen sowie Hochschulen zusammenbringen. Münchenbachs Idee stieß auf schnell auf offene Ohren. „Es ist ein Weg, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken“,  sagte Landrat Hanno Hurth am Freitagvormittag bei der ersten Vorstellung des Projekts. Der Landkreis stellt dem „aluMINTzium“ das aktuell leer stehende, ehemalige Zollamtsgebäude zur Verfügung. Langfristig könne man sich vorstellen, die Einrichtung in den geplanten Mensa-Neubau neben den GHSE zu integrieren. Begrüßt wird das Projekt auch von der Fakultät für Maschinenbau und Verfahrenstechnik der HochschuleOffenburg. „Die Zahl  der Neuanmeldungen bei uns nimmt allmählich ab – dies liegt vor allem am demografischenWandel“, fügte Professor GüntherWaibel hinzu. „Wir stehen noch ganz am Anfang“,
sagte Carsten Münchenbach. Gesucht werden beispielsweise Unterrichtsmaterialien (Münchenbach: „Vielleicht ausrangierte Werkbänke oder Werkzeuge?“), ehrenamtliche
Dozenten („Vielleicht ja Handwerksmeister im Ruhestand?“) oder Unternehmen, die sich auf welche Art auch immer in das Projekt einbringenwollen. Interessierte Kinder und
Jugendliche jedenfalls können sich an ihrer jeweiligen Schule melden. Daniel Gorzalka